Wettbewerb Aufgeblüht

“Aufgeblüht” – Sichtung der Projekte

Am Dienstag den 21.10.2025 fand sich die Bewertungskommision für den Biodiversitätswettbewerb “Aufgeblüht” zusammen um die diesjährig eingereichten Projekte zu bewerten.

Der Arbeitskreis Franken – Wein.Schöner.Land im fränkischen Weinbauverband e.V. etablierte mit dem Wettbewerb “Aufgeblüht – unser Projekt für eine grüne und artenreiche Silvaner Heimat” ein Nachfolgeprojekt für die Aktion “Baum des Jahres für Frankens Weinberge”. Mit diesem Projekt möchte der Arbeitskreis die Biodiversität in der fränkischen Kulturlandschaft fördern und beispielhafte Konzepte, die besonders dazu beitragen, auszeichnen.

In diesem Jahr hat der Wettbewerb unsere Prüfungskomission aus Herr Dr. Hermann Kolesch (Vorsitzender des Arbeitskreises Franken – Wein.Schöner.Land.), Frau Dr. Beate Wende (Wildlebensraumberaterin der LWG), Herr Felix Lang (Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken), Herr Artur Steinmann (Präsident des Fränkischen Weinbauverbands e.V.) und Frau Linda Keller ( Mitarbeiterin Fränkischer Weinbauverband e.V.) in vier Weinbaugemeinden geführt.

Das erste Projekt lag in Thüngersheim. Herr Göpfert vom Weingut Gebr. Geiger jun. erläuterte sein Projekt, welches auf einer gerodeten Rebfläche mitten in den Thüngersheimer Weinbergen liegt. Neben Nistkästen und Totholzhaufen blühen hier während der Vegetationszeit viele unterschiedliche heimische Blumen und Kräuter. Ein Wasserlauf zieht sich durch das Grundstück und endet in einem großen Wasserbecken. Ein junger Kastanienbaum spendet Schatten und auch Igelhäuschen finden einen Platz.

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Nistkästen / Foto: Dr. Hermann Kolesch
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Wasserbecken mit Totholzumrandung / Foto: Linda Keller

In Untereisenheim erwartete die Komission ein Konzept das über mehrere Rebflächen verteilt liegt und Vitiforst beinhaltet. Der junge Winzer David Amling setzt auf Naturverjüngung und heimische Bäume um die Artenvielfalt in den Weinbergen zu erhalten und zu fördern. So finden sich Bäume wie der Speierling, die Elsbeere, Hainbuchen und andere Sorten in und um die Weinberge. Auch zwischen den Zeilen wird es während der Vegetationszeit bunt; die natürlich aufkommende Begrünung darf sich ausbreiten und gedeihen. Steinriegel und Totholz dienen als Ort für Insekten und Kleintiere, Büsche und Hecken als Nistplätze für Vögel. Renaturierung ist das Prinzip das hier verfolgt wird. Neben den Weinbergen liegen auch die Trüffelfelder der Familie Amling, auch hier wird auf Natur pur gesetzt, somit bieten diese einen Rückzugsort für viele größere und kleinere Arten.

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Steinriegel & Totholz / Foto: Dr. Hermann Kolesch
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Trüffelfeld / Foto: Dr. Hermann Kolesch

In Eußenheim begrüßte eine frühere Spitzzeile die Prüfer. Am Eußenheimer First gelegen wurde vom Weingut A. Keller ein Bereich geschaffen der mit Bäumen Schatten spendet, Insektenhotels und Igelhäuschen bereithält und nebenbei auch Wanderer noch gut versorgt. Neben der kleinen Steinriegel und Laubhaufen findet sich ein “Weinsafe” der Weinflaschen und Gläser beinhalten kann. Mit geführten Weintouren klärt Herr Keller an diesem Ort die Zusammenhänge der Biodiversität mit dem Weinbau auf.

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Laubhaufen, Bäume und Steinriegel / Foto: Dr. Hermann Kolesch
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Insektenhotel, Steinriegel und im Hintergrund die Weinsafes / Foto: Dr. Hermann Kolesch

Zu guter Letzt führte der Weg ganz in den Norden, nach Ramsthal zum Weingut Neder. An einem Südhang liegt hier eine der größten Querterrassierungen Frankens. Auf rund 2 Hektar bieten die Böschungsflächen der Terrassierung einen Rückzugsort für Insekten und Kleinlebewesen. Das Weingut Neder hofft auf eine langfristig nachhaltigere und einfachere Bewirtschaftung der Steillagen und bietet mit den großen Böschungen ein attraktives Habitat für unsere heimische Flora und Fauna. Durch lediglich einjähriges Mähen wird die Vegetation erhalten und das verbuschen der Hänge verhindert.

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Querterrassierung 2ha / Foto: Weingut Neder
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Erläuterung des Projekts durch Lorenz Neder / Foto. Dr. Hermann Kolesch

Die Prüfer waren begeistert von der Kreativität und dem Engagement eines jeden Winzers und hebte hervor dass alle Projekte einen großen Beitrag zur Artenvielfalt in Franken leisten. Wir dürfen nun gespannt sein welches der Projekte die Komission auswählt und im nächsten Jahr auszeichnet. Alle haben eins gemein, das Engagement und die Liebe der Winzer zu unserer Kulturlandschaft wird sichtbar. Die Biodiversität wird in Franken groß geschrieben und wir freuen uns über jeden Beitrag!